Unsere Forschungsschwerpunkte

Soziale Ziele

Welche sozialen Ziele wir verfolgen – d.h., was wir uns in sozialen Beziehungen wünschen und was wir vermeiden – hat einen Einfluss auf unsere sozialen Beziehungen und damit auf unser Wohlbefinden, Gesundheit und sogar auf unsere Lebenserwartung. Soziale Ziele energetisieren und lenken unser Verhalten im sozialen Bereich und ermöglichen uns Adaptation an unsere Lebensumstände und unsere Möglichkeiten. Menschen können durch sozial Ziele ihre Entwicklung aktiv mitgestalten. In diesem Forschungsbereich gehen wir drei Fragen nach: (1) Wie verändern sich soziale Ziele über das Erwachsenenalter? (2) Haben soziale Ziele altersdifferenzielle Konsequenzen für das subjektive Wohlbefinden? und (3) Warum verändern sich soziale Ziele im Alter? Wir führen  Studien durch (längsschnittliche Studien, experimentelle Studien, Experience Sampling Studien), die Antworten auf diese Fragen suchen und die Relevanz von sozialen Zielen über das Erwachsenenalter aufzeigen. Zum Beispiel finden wir, dass junge Erwachsene insbesondere von der Verfolgung von positiven sozialen Beziehungen, ältere dagegen von der Vermeidung von negativen sozialen Beziehungen profitieren. Oder, dass sich (Ehe-)Partner über die Zeit hinweg in der Entwicklung von ihren Zielen beeinflussen. Weitere Information: jana.nikitin@univie.ac.at.

Negative Altersbilder

Ein weiterer wesentlicher Akzent unserer Forschung ist die Untersuchung von negativen Altersbildern, ihrer Antezedenzien und Konsequenzen. Altersbilder repräsentieren sowohl Stereotype über ältere Personen als Gruppe als auch die Antizipation des eigenen Alter(n)s. Wir untersuchen z.B. die Rolle der Diskrepanz zwischen Erwartungen und Realität der Versorgungssituation älterer Menschen negative Altersbilder hervorruft. Negative Altersbilder reduzieren wiederum die Bereitschaft, sich aufs Alter vorzubereiten. Damit hat diese Forschung wichtige gesellschaftspolitische Implikationen. Weitere Information: jana.nikitin@univie.ac.at.

Negative Altersbilder als Antezedenzien von sozialen Zielen bilden eine zweite Forschungsausrichtung in diesem Bereich. Zum Beispiel befassen wir uns mit der Frage, wie sich soziale Ziele von älteren Arbeitnehmenden verändern, wenn diese negative Altersstereotype verinnerlichen. Durch diesen Mechanismus können negative Altersbilder dazu führen, dass ältere Arbeitnehmende aus dem Arbeitsprozess ausscheiden, mit entsprechenden persönlichen, sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen. Weitere Information: jana.nikitin@univie.ac.at.

Nur wenig ist über den Einfluss von Altersbildern auf die soziale Eingebundenheit und das Erleben von Beziehungen bekannt und es stellt sich die Frage der Kausalität – bestimmen Altersbilder unsere soziale Einbettung oder ist es nicht wahrscheinlicher, dass Menschen, die ihre sozialen Beziehungen positiv bewerten und ein sozial aktives Leben führen, auch positivere Bilder vom Alter(n) entwickeln? Diese Frage untersuchen wir in mehreren Settings: längsschnittlich, experimentell und auch als Intervention. Weitere Information: christina.ristl@univie.ac.at.

Zeit- und Zukunftserleben

Unser Älterwerden ist eingebettet in das Vergehen von Zeit und in unser Erleben von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Persönliche und gesellschaftliche Veränderungen sind dabei ein ganz zentraler Bestandteil des Älterwerdens. In Bezug auf die Vergangenheit nehmen Menschen Veränderungen unterschiedlich wahr, werden sich bestimmten Gewinnen und Verlusten bewusst, und sehnen sich evtl. auch nach der Zeit vor diesen Veränderungen, nach ihrer Vergangenheit und Jugend zurück. Das kann Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden haben und spiegelt wieder, wie Menschen mit ihrem Älterwerden umgehen. Weitere Informationen: fiona.rupprecht@univie.ac.at, jana.nikitin@univie.ac.at

In Bezug auf die Zukunft erlaubt Altersvorsorge eine konkrete Vorbereitung auf bevorstehende Veränderungen. Altersvorsorge geht hierbei über finanzielle Aspekte hinaus und betrifft etwa auch die Bereiche Wohnen, Pflege, Tod und Sterben sowie soziale Beziehungen. Obwohl Altersvorsorge Ängste nehmen und sowohl die Person selbst als auch Angehörige entlasten kann, wird immer noch zu wenig in Altersvorsorge investiert. Wir beschäftigen uns in unserer Forschung damit, was Menschen dazu motiviert, sich mit ihrer Zukunft und dem Älterwerden auseinanderzusetzen und wie wir bei einer solchen Auseinandersetzung und Vorsorge unterstützen können. Weitere Informationen: fiona.rupprecht@univie.ac.at

Die Auseinandersetzung mit der Zukunft ist gerade im höheren Alter auch eine Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens. In diesem Sinne beschäftigen wir uns in unserer Forschung auch mit der Angst vor Tod und Sterben, dem Wunsch nach mehr Lebenszeit und den psychologischen Konsequenzen, die sich ergeben, wenn die verbleibende Lebenszeit begrenzt ist. Weitere Informationen: fiona.rupprecht@univie.ac.at

Signifikante Lebensereignisse

Signifikante Lebensereignisse haben einen klaren zeitlichen Rahmen, greifen in den Alltag ein und werden als persönlich bedeutsam empfunden. Obwohl signifikante Lebensereignisse einen großen Einfluss auf unser Leben und Wohlbefinden haben, sind Untersuchungen des Erlebens und Umgangs mit signifikanten Lebensereignissen über die Lebensspanne hinweg noch nicht ausreichend vorhanden.

Ist das Erleben einer romantischen Beziehung, des Verlustes eines geliebten Menschen oder der Arbeitslosigkeit bei jungen, mittleren und älteren Erwachsenen unterschiedlich? Unsere Forschung hat zum Ziel, Antworten auf diese Fragen zu finden. Dabei gehen wir auf vier altersunterschiedliche Themenbereiche ein: (1) Merkmale von signifikanten Lebensereignissen (wie beispielsweise die wahrgenommene Kontrolle über die Lebensereignisse, ihre Altersnormativität und Valenz), (2) Veränderungen in sozialen Beziehungen im Laufe signifikanter Lebensereignisse, (3) die Rolle der Persönlichkeit und (4) des Kontextes (spezifisch, der Covid-19 Pandemie) beim Erleben von signifikanten Lebensereignissen. Weitere Information: radjenovic.sonja@yahoo.com

Interventionen zum erfolgreichen Altern

Das ultimative Ziel unserer Forschung ist es, das Leben älterer Menschen zu verbessern. Dafür konzipieren wir in unseren neuesten Forschungsprojekten Interventionsstudien, die auf die Stärkung älterer Menschen abzielen (Resilienz erhöhen), physische und kognitive Aktivität erhöhen, aber auch eine positivere Sicht aufs Altern ermöglichen. In einem aktuellen Projekt beschäftigen wir uns mit der Frage, wie negativen Altersstereotypen, die ältere Menschen über sich selbst haben, entgegengewirkt werden kann. Bisher gibt es wenig erfolgreiche Möglichkeiten, solchen verinnerlichten Stereotypen entgegenzuwirken. In unserem Projekt verfolgen wir deshalb einen neuartigen Ansatz. Wir untersuchen, welchen Einfluss die Natur auf Vorurteile zum eigenen Alter haben kann. Weitere Information: jana.nikitin@univie.ac.at, selma.korlat@univie.ac.at, sarasvati.tina.zander@univie.ac.at.


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